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Toskana: FrauWEINs Geheimtipps für Genießer

Die Toskana und Geheimtipps? Ja gibt’s denn die in einer der touristischsten Regionen Italiens? Ja, gibt es – FrauWEIN hat bei ihrem letzten Toskana-Urlaub einige entdeckt. Wer heuer eine Reise in das Land der Super Tuscans plant, sollte sich FrauWEINs kulinarische Top Ten Tipps nicht entgehen lassen!

1. Wein kaufen in San Gimignano

Bitte was, in der Touristenhochburg der vielen Türmen, wo Mega-Parkplätze den historischen Stadtkern säumen, soll es Gelegenheiten zum Weinkauf geben? Kaum zu glauben, aber FrauWEIN hat in einer Vinothek richtig gute Schnäppchen gefunden. Gereifte Weine zu günstigen Preisen gibt es bei der Enoteca Antica Latteria. Da lohnt es sich, vorbeizuschauen, sich für den Urlaub oder zuhause einzudecken. Ganz anders übrigens als in der Enoteca La Fortezza in Montalcino. Die ist wirklich Touristen-Nepp. Auf ein Glas Brunello zum Verkosten, gut, das kann man schon dort investieren. Die Flaschenpreise sind aber jenseitig. Wenn schon Montalcino, dann besser in die Enoteca Dalmazio, die außerhalb des Stadtzentrums liegt, schauen. Dort hat FrauWEIN eine große Auswahl zu vernünftigen Preisen gefunden. Und das waren jetzt gleich zwei Tipps in einem.

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2. Essen am Bauernhof im Val d’Orcia

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Agriturismi gibt es in der Toskana ja mittlerweile auch schon ganz schön viele. Bei manchen kann man nur übernachten, manche bieten auch Küche für alle. Einen Bio-Bauernhof mit großartiger Küche hat FrauWEIN im Val d’Orcia, das für sich noch so etwas wie ein Geheimtipp ist, entdeckt: Podere il Casale bei Pienza. Nur über eine Schotterstraße erreichbar und nicht einmal mit dem GPS-Navi ganz einfach zu finden, aber die Anreise lohnt sich. Von ausgewanderten Schweizern liebevoll geführt, kann hier aus einem Mittagessen auf der Terrasse mit herrlichem Panoramablick schnell einmal ein Tagesausflug werden. FrauWEIN und HerrWEIN wollten jedenfalls nach dem Essen nicht so schnell wieder weg. Einziges Manko: Die hauseigenen Weine sind nicht unbedingt eine Offenbarung, für die Essensbegleitung und einen easy-drinking-Nachmittag reicht’s aber locker. Und nur die fallweise ankommenden Tagestour-Minibusse lassen erkennen, dass dieser Bio-Bauernhof doch nicht mehr so ganz Geheimtipp ist. Wer ganz sicher gehen will, ein Platzerl zu bekommen, sollte also vorher kurz anrufen. FrauWEIN fand aber auch bei ihrem Spontan-Besuch ein feines Tischchen unterm Olivenbaum.

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3. Abendsonne und Käse genießen in Pienza

Käse und Abendsonne, nicht unbedingt eine Kombination, die FrauWEIN spontan einfallen würde. Doch beim Besuch in der Käse-Hauptstadt des Val d’Orcia, das südöstlich von Siena liegt, hat FrauWEIN entdeckt, wie fein es sich dort abends flaniert. Rund um Pienza führt eine Stadtmauer. Im Ort kann man von Bars an der Mauer den Blick ins Tal und auf die sanften Hügeln genießen, spaziert man durch das Stadttor hinaus, führt der Weg an der Mauer direkt in die untergehende Sonne. Wenn das nicht romantisch ist! Wer will, kauft den Käse schon vorher und genießt ein Picknick an der Mauer. Und wer in Pienza noch nicht genug zu essen bekommen hat, der fährt noch nach San Quirico d’Orcia: Auch eine hübsche Altstadt mit wunderbaren Delikatessengeschäften, die viele Bio-Produkte führen. Pasta, Marmeladen, Eingelegtes, Gewürze, Wildschweinwürste und, und, und.

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4. Der Fleischeslust frönen in Panzano

Zugegeben, Dario Cecchini ist, vor allem bei amerikanischen Touristen jetzt nicht wirklich ein Geheimtipp. Er dürfte im Gegenteil in einem der großen englischsprachigen Reiseführern untergekommen sein, so viele Besucher aus Übersee wie er bei FrauWEINs Einkehr hatte. Aber der Fleischhauer ist zurecht beliebt. Nicht nur, weil er ein Entertainer ist, wie sich spätestens, wenn er mit zwei frisch und auf dem Feuer zur Perfektion gegrillten Bisteccas vor die Gäste tritt und brüllt: „To beef or not to beef?!“

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Sondern auch, weil der geschäftige Herr Cecchini sein Geschäft versteht. In gleich zwei Lokalen in Panzano im Chianti kocht er ausschließlich Fleisch auf. In beiden Lokalen gibt es jeweils ein fixes Menü. In der Oficina della Bistecca geht es, nona, vor allem um Steaks. Doch bevor die großen Stücke in verschiedenen Cuts auf den Tisch kommen, gibt es Beef Tartare, Carpaccio und noch ein paar andere Herrlichkeiten von der Kuh. Im Solociccia gleich auf der anderen Straßenseite wird es noch ein bisschen spezieller: Da kommt nämlich die Kuh von Kopf bis Fuß auf den Tisch, hier verarbeitet Dario im Menü so gut wie jedes Teil vom Rind. Gemüse und Beilagen gibt es sowieso zum Menü, den Grappa danach auch. Beim Wein setzt Cecchini auf einen einfachen Hauswein eines Freundes – und fordert seine Gäste ausdrücklich auf, doch ihren eigenen mitzunehmen. Das kostet nichts extra und empfiehlt sich sehr – zumal der Freund mit dem Hauswein eher kein großer Winzer mehr wird.

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5. Fleischgenüsse für zuhause aus Greve

Natürlich kann man auch bei Dario Cecchini in seiner Macelleria Fleisch zum Mitnehmen kaufen. Würste, Bisteccas, was das Herz begehrt gibt es in dem kleinen Geschäft. Doch der Spezialist um die Fleischeslust auch nach dem Urlaub noch stillen zu können, ist einen Ort weiter, nämlich in Greve. Die Antica Macelleria Falorni lässt das Herz jedes Fleischtigers schon beim Betreten höher schlagen. Die Prosciutto hängen von der Decke, Körbe über Körbe voll von Salsiccie, Finocchie und anderer Wurstspezialitäten füllen gleich mehrere Räume. Und hinter der Theke werden auch die großen Teile von Kuh und Schwein hübsch portioniert und auf Wunsch vakumiert. Zuerst hat sich FrauWEIN noch gewundert, als vor dem Geschäft ein Cabrio stand, der Kühlbox um Kühlbox in seinen winzigen Kofferraum schlichtete. Nach dem Besuch kann FrauWEIN nur einen Tipp geben: Nicht ohne ausreichend große Kühlbox anreisen. Kaum war das kiloschwere Bistecca zuhause auf dem Grill verarbeitet, wollte FrauWEIN gleich wieder Nachschub besorgen. Und wer schon einmal Pasta mit Falornis Salsiccia gemacht hat, will nie wieder andere.

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6. Bio-Weinmesse in Gaiole

Da hat FrauWEIN Glück gehabt: Ausgerechnet in ihrem letzten Toskana-Urlaub 2014 fand in Gaiole im Chianti die erste Bio Pride statt: Eine Messe von Biowinzern. Knapp 50 waren bei der Premiere dabei, von der nicht allzu viele etwas mitbekommen hatten. Leider gibt es für 2015 noch keinen Termin. Der Andrang war bei FrauWEINs Besuch angenehm überschaubar, und das, obwohl einige wirklich gute Weingüter vertreten waren. Zum Beispiel Badia a Coltibuono, Fontodi, Montevertine mit seinem unglaublichen Pergola Torte oder auch Castello dei Rampolla mit dem tollen Sammarco. Die meisten Winzer sind persönlich da, oder haben ihre Kellermeister geschickt, wie Castello dei Rampolla. Der ist praktischerweise Deutscher, FrauWEINs Italienisch-Kenntnisse sind ja leider nicht-existent, und erzählt ein bisschen vom Bio-Weintum in Italien. Das ist noch nicht so wirklich ausgeprägt, weshalb auch Castello dei Rampolla es nicht gerade an die große Glocke hängt, biozertifiziert zu sein. Dagegen gibt’s in Italien und bei Touristen, die sich nicht mit Wein beschäftigen, nämlich noch Vorbehalte. FrauWEIN mag’s kaum glauben. Was sich bei der Bio Pride oder im Chianti abseits des Weins empfiehlt: Pasta vom Produzenten S. Cristoforo aus alten Getreidesorten wie Kamut. Bessere getrocknete Pasta gibt’s höchstens noch in Apulien, von Benedetto Cavaliere. Auch Bio, eh klar.

7. Übernachten im Chianti. Mit Frühstück im Weinkeller.

FrauWEIN ist kein Fan großer Hotels, schicke Boutiquehotels, heimelige und hochwertig eingerichtete Agriturismi oder B&Bs mit persönlicher Betreuung und perfekter Ausstattung sind nach ihrem Geschmack. In der Toskana ist die Auswahl für FrauWEIN groß, im Chianti hat sie mit HerrnWEIN eine besonders feine Unterkunft gefunden: Podere Campriano in Greve. Elena führt das B&B mit ihren Eltern und nebenbei betreibt man hier auch noch ein Weingut – Bio und mit bestem Chianti, den FrauWEIN auch für zuhause gekauft hat. Die Zimmer sind liebevoll eingerichtet, mit dicken Steinmauern, antiken Möbeln und viel Platz.   Der Salzwasserpool im schönen Garten, hoch über Greve bietet beste Ausblicke, das Zentrum ist den Hügel hinunter zu Fuß erreichbar, das Frühstück mit viel Hausgemachtem ist köstlich – und wird im Weinkeller serviert.

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8. Eine urige Osteria bei Montepulciano

Allein das Essen ist ein Grund für eine Toskana-Reise. Ausgestattet mit dem Osterie d’Italia-Guide von Slow Food lassen sich besonders authentische Lokale entdecken. FrauWEIN vertraut dem Slow Food-Guide gerne, lässt sich aber auch gerne von ihren Unterkunftgebern etwas empfehlen. Ein besonders feiner Tipp findet sich ganz in der Nähe von Montepulciano, am anderen Hügel, sozusagen, in Montefollonico. La Botte Piena gleich hinter der Stadtmauer, ist eine Osteria ganz nach FrauWEINs Geschmack. Das Glas Prosecco kommt fast ungefragt auf den Tisch, die Weinkarte ist groß, die Preise machen Freude und das Essen – von Pasta bis Bistecca – war so toll, dass die WEINs trotz großem Angebot rundherum gleich zwei Abende hier speisten.

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9. Sportlich durch große Weingüter

Ornellaia, San Guido, Antinori: Wer die großen Weingüter der Toskana besuchen will, kommt an Bolgheri nicht vorbei. Dort in der Gegend, nah am Meer, wachsen einige der besten Reben. Und die kann man wunderbar erFAHREN – am besten so wie FrauWEIN per Rad. Die gut ausgeschilderte Tour führt von Donoratico vom Meer weg an den großen Weingütern vorbei bis hinauf nach Bolgheri. Dort reiht sich Vinothek an Vinothek, verkostet werden können alle gängigen Super Tuscans. Und danach geht’s die längste Zypressenallee der Toskana hinab, da rollt das Radl zum Glück ganz von allein. FrauWEIN hat den Besuch der großen Weingüter ausgelassen – 80 Euro für einen Kellerbesuch, wie bei Ornellaia, sind trotz Verkostung dann doch ein bissl happig. Wo es doch auch ein Top-Weingut zum wesentlich günstigeren Verkostungsbeitrag gibt. Womit wir bei Tip 10 sind.

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10. Tua Rita – großes Weingut, ganz privat

Redigaffi – für Weinkenner hat der Merlot aus der toskanischen Maremma Kultstatus. Ganz zufällig war FrauWEIN bei ihrem Toskana-Urlaub praktisch Tür an Tür mit dem Weingut Tua Rita, das Redigaffi produziert, untergebracht. Da sollte natürlich eine Kellerbesichtigung möglich sein. So einfach ist das bei Tua Rita nicht, das Weingut ist nur nach Voranmeldung und nur an wenigen Tagen zugänglich. FrauWEINs Charme hat aber überzeugt und so konnten FrauWEIN und HerrWEIN tatsächlich in Tua Ritas heilige Hallen. Für 20 Euro gibt es eine Privatführung für die WEINs, die nette Mitarbeiterin führt von den Weinbergen, durch den Keller und ins Stammhaus, in dem nicht nur der Verkostungsraum für normale Gäste untergebracht ist, sondern wo Frau Tua auch Exporteure ihrer Weine und andere Geschäftspartner offensichtlich fürstlich bewirtet. Im Keller prangt ein Gemälde an der Wand, vom selben Künstler, der auch die Etiketten entwirft.

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Rita Tua hat das Weingut erst in den 80ern mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Virgilio gegründet, damals war die Gegend am toskanischen Meer für Merlotanbau nicht gebräuchlich. Seit dem Erfolg von Redigaffi ist das anders. Großartig sind auch Tua Ritas Cuvées aus hauptsächlich Sangiovese, Giusto di notri und Perlato del Bosco, die FrauWEIN verkosten durfte. Unglaublich dicht und samtig, selbst die jungen Jahrgänge. Kaufen kann man Tua Ritas Wein am Weingut nicht – der Verkauf ist komplett ausgelagert und läuft über Händler. Einen Perlato del Bosco, 1999, hat HerrWEIN bei FrauWEINs Tipp 1 entdeckt. Und bei Tipp 4 haben ihn die WEINs ausgetrunken. Erlebnisse, die Grund genug für die nächste Toskanareise sind.

Sonne weckt Sehnsucht nach Sommer

Kaum lassen die ersten Sonnenstrahlen den nahenden Frühling erahnen, bekommt FrauWEIN schon wieder Sehnsucht nach dem Sommer. Also haben FrauWEIN und HerrWEIN zumindest ihr Valentinstags-Menü mit Reminiszenzen an den Sommer genossen. Auf den Teller kam in Rotwein – ok, da musste ein günstiger Zweigelt herhalten –  Oktopus mit Ziegenkäse-Risotto und dann ein Entrecote vom Grill. Der ist bei FrauWEIN und HerrnWEIN sowieso ganzjährig im Einsatz.

Im Glas erinnerte ein feiner Tropfen FrauWEIN und HerrWEIN an den Sommer in der Toskana: Ein Chianti Classico Riserva, 2010, von Podere Campriano. Auf dem Bio-Agriturismo von Elena und ihren Eltern haben FrauWEIN und HerrWEIN ihre Zelte in Greve aufgeschlagen. Das war nicht nur wegen des schönen Quartiers mit Pool in den Weinbergen die richtige Entscheidung, auch der Wein von der Podere Campriano machte den Urlaub noch schöner.

Und auch daheim ist dieser noch recht junge Chianti aus 100 Prozent Sangiovese-Trauben ein feiner Speisenbegleiter. Kirschig, ein bisschen erdbeerig in der Nase, blutrot und dunkel die Farbe, voll am Gaumen, mit schöner Säure, aber auch weichen Holznoten. Kein knochentrockener Tropfen, aber auch nix mit Marmelade – genau die richtige Mischung aus Kraft und Sanftheit, die sowohl FrauWEIN wie auch HerrnWEIN glücklich macht. Für den Valentinstag also genau das Richtige. Und zum Menü machte der Chianti hervorragende Figur – genug Power, um dem Risotto standzuhalten, nicht zu viel Wucht, um den puren Fleischgeschmack zu überdecken. Und kann jetzt bitte der Sommer kommen?

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FrauWEINs Top 5 Weine des Jahres 2014 – und eine Entdeckung

Das ist gar nicht leicht für FrauWEIN, ihre Top-Weine 2014 zu küren. So viele feine Weine, so viele unterschiedliche hat sie im Vorjahr getrunken. Deswegen hat es auch ein bisschen gedauert. Aber ein wenig Abstand, angestrengte Gedächtnisrecherche, ein Blick in den Vorjahreskalender samt Erinnerung an Weinabende und Weinreisen bringen FrauWEIN zu einem Ergebnis.

Das ist natürlich völlig subjektiv und auch stimmungsabhängig. Für FrauWEIN ist Weingenuss ein Gesamterlebnis – zum falschen Essen, mit den falschen Menschen geteilt, kann der Wein noch so gut sein, er wird nicht FrauWEINs Favorit. Mit gutem Essen und vorzugsweise HerrnWEIN genossen, macht Wein gleich viel mehr Spaß. Immerhin hat auch HerrWEIN exquisiten Geschmack!

FrauWEINs Top 5 Rotweine 2014

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5. Pannoterra, Jahrgang 2006,
Weingut Salzl aus Illmitz/Burgenland.

Das ist ein Rotwein ganz nach FrauWEINs Geschmack und kam 2014 aus dem eigenen Weinkeller. Der Cuvee (50% Zweigelt, 20% Merlot, und je 15% Cabernet Sauvignon und Syrah) durfte 16 Monate im kleinen Eichenfass reifen und hat 2014 sein volles Aroma entwickelt. Dörrzwetschken, Mon Chéri-Kirschen, Cassis, Heidelbeer – da sind so viele Früchte, so harmonierend in der Nase und am Gaumen, aber auch noch Säure und spürbare Tannine, das macht FrauWEIN beim Genuss richtig happy.

4.Gabarinza, Jahrgang 2004,
Weingut Heinrich aus Gols/Burgenland.

Auch die Nummer Vier kommt vom Neusiedlersee, auch die Nummer Vier ist ein Cuvee. Diesmal gesellt sich zum Zweigelt (60%) und Merlot (15%) aber Blaufränkisch (15%) und St. Laurent (10%). Das macht den Gabarinza, den FrauWEIN bei Freunden genießen durfte, weniger marmeladig als die Nummer 5. Dennoch schmecken FrauWEIN natürlich auch hier die Fruchtnoten, sehr beerig, aber auch Kirschtöne und Schokolade, wieder kräftige, gut eingebaute Tannine und ein langer Abgang und eine noch längere Erinnerung.

3. Chianti Classico Riserva Vigna del Sorbo, Jahrgang 2004, von Fontodi aus Panzano/Toskana.

Ja, auf die Nummer Drei hat es der erste Ausländer im Ranking geschafft. Kein Wunder, waren FrauWEIN und HerrWEIN 2014 doch endlich mal wieder in der Toskana. Und im Mekka italienischen Rotweins haben sie so manchen guten Tropfen genossen. Besonders in Erinnerung ist der Vigna del Sorbo geblieben – schon allein wegen des originellen Dekanters, der da im „La Cantina“ in Scansano aufgeboten wurde. Sah aus, wie ein überdimensioniertes Weinglas mit Schnabel zum Ausgießen.

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Geschmeckt hat dieser dunkelrot bis purpurfarbene Chianti aber natürlich auch. Die Luft durch den großen Dekanter hat ihm gut getan – schon nach einer halben Stunde haben sich die Aromen toll entwickelt. Kirsche, aber auch würzige Noten, Zedernholz, alles sehr harmonisch. Kräftige, aber nicht aufdringliche Tannine. Zum Sangiovese wurden bei diesem Chianti 10 Prozent Cabernet Sauvignon beigefügt, ein wirklich runde Sache.

2. G, Jahrgang 2003,
Weingut Gesellmann aus Deutschkreutz/Burgenland

Gleich zweimal hat FrauWEIN 2014 diesen Spitzenwein vom Gesellmann aus Deutschkreutz getrunken. Der 2003er Jahrgang – aus der Magnum – war noch ein klein wenig runder als der 2004er. Mit 95 Prozent Blaufränkisch und 5 Prozent Sankt Laurent  von Gesellmanns ältesten Rebstöcken ist das ein Wein, wie ihn FrauWEIN liebt. Beerig, kitschig, mit leichten Kokosaromen, voll und saftig. Die Tannine nicht zu dominant, der Geschmack bleibt lange an FrauWEINs Gaumen hängen.

1. Cabernet Sauvignon,  Jahrgang 1987,
Chateau Montelena aus Napa Valley/Kalifornien

FrauWEINs Top-Roter ist ein Amerikaner. Den hat sie im Sommer dank HerrnWEIN genossen, der ihn aus seinem Keller zauberte. Ein perfekter Wein, über den FrauWEIN schon ausführlich geschrieben hat. Chapeau, Chateau! Mehr gibt’s dem nicht hinzuzufügen.

FrauWEINs Top 5 Weißweine 2014

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5. Grüner Veltliner Hoheneck Kamptal DAC, 2013, Weingut Groll/Kamptal

Dieser Veltliner war ein echter Geheimtipp, den FrauWEIN im großartigen Ursinhaus, der Gebietsvinothek im Kamptaler Langenlois, bekommen hat. Gefragt nach einem spritzigen, trinkfreudigen Veltliner, der FrauWEIN und HerrnWEIN auch bei größeren Parties nicht arm macht, empfahlen die Ursinhäusler diesen DAC vom FrauWEIN unbekannten Winzer Groll. Anfüllungen zu hundert Prozent erfüllt: Knackig, pfeffrig, frisch – und das bei einem Preis von 4,70 Euro! Die begeisterten Partygäste, die den Wein auch deutlich teurer eingeschätzt haben, geben FrauWEIN recht – und sind mitverantwortlich für die Wahl in die Bestenliste.

4. Grüner Veltliner Smaragd Steinertal, Jahrgang 2001, Weingut Alzinger/Wachau

Das ist jetzt natürlich eine ganz andere Liga als Platz 5. Ein gereifter Veltliner vom Traditionsweingut aus der Wachau,  den FrauWEIN fantastisch fand. Obwohl 13 Jahre am Buckel, wirkte der noch frisch, gleichzeitig waren die Fruchtaromen natürlich komplex und ausgereift und deutliche Botrytistöne vorhanden. Ein Wein, der lange am Gaumen bleibt.

3. Sauvignon Blanc Klausen, Jahrgang 2006,
Weingut Neumeister/Straden

Ja, auch 2014 waren FrauWEIN und HerrWEIN einmal beim Neumeister, ihrer Hochzeitslocation. Und haben dort nicht nur ein überragendes Dinner vom jungen Haubenkoch Harald Irka (Schneckenragout!) genossen, sondern dazu auch wieder einen der feinen Weine aus dem Hause Neumeister getrunken. Ein gereifter Sauvignon, mit tropischen Fruchtnoten, aber auch einem Hauch von Apfel, voll, rund, geschmeidig, da stimmt einfach alles. Ein Wein am Höhepunkt!

2. Riesling Smaragd Unendlich, Jahrgang 2000,
FX Pichler/Wachau

Zurück in der Wachau, mit FrauWEINs Unendlich-Premiere. Eine überraschende Einladung ins leider danach wirtschaftlich ins Strudeln gekommene Restaurant Vincent in Wien brachte FrauWEIN ebenso überraschend in den Genuss dieser Weinlegende. Die da so heißt, weil der Abgang eben unendlich ist – sagt zumindest Winzer Pichler. Und ganz unrecht hat er nicht, muss FrauWEIN sagen. Dieser Riesling blieb wirklich lang am Gaumen hängen und war ein Aromenfeuerwerk: Reife, süße Tropenfrüchte, dazu aber auch Zitrusnoten, ein Hauch von Kokos und gleichzeitig feine Mineralik. Mehr Unendlich, bitte!

1. Riesling Vinothek 1995, Nikolaihof/Wachau

Was soll FrauWEIN sagen? Wenn zum ersten Mal ein österreichischer Wein vom Parker-Weinguide mit 100 Punkten ausgezeichnet wird, und sie diesen Wein schon trinken durfte, dann kann das nur Platz Eins sein. Wobei dieser Tropfen FrauWEIN auch ohne Parkers Punkte begeistert hätte – denn das ein Wein, der fast 20 Jahre alt ist und 17 Jahre (!) im Fass war, so frisch und jugendlich schmecken kann, ist schon allein ein Wahnsinn. Dass er dann auch noch so gut ist, berechtigt jeden Jubel. FrauWEINs ausführliche Beschreibung hier – und Captain Corks Meinung da.

Außer Konkurrenz: FrauWEINs Entdeckung des Jahres

Da gibt es keinen Zweifel: Die Ex Vero-Weine vom südsteirischen Winzer Ewald Tscheppe, Weingut Werlitsch, sind FrauWEINs Entdeckung des Jahres. Mit dem aufkommenden Hype um Orange Wine längst kein Geheimtipp mehr, war Werlitsch 2014 unter Weinbegeisterten in aller Munde. Zu Recht, wie FrauWEIN findet. Die Ex Vero II-Linie hat sie sich zur Vertikalverkostung vorgenommen – laufende Berichte hier.

Weihnachtlichte Weinfreuden

Die Weihnachtsfeiertage sind für FrauWEIN besonders anstrengend – aber auch schön. Umgeben von Weinliebhabern in der Familie kommen da schnell ein paar Weine zusammen, die getrunken werden wollen. Das Schöne: Meist sind es besonders gute Tropfen, die festgerecht kredenzt werden.

Von den vielen in den vergangenen Tagen probierten bleiben zwei in besonderer Erinnerung, ein weißer und ein roter, FrauWEIN ist da ausgewogen.

Der weiße ist ein Riesling Heiligenstein, 2011, vom Weingut Hirsch aus dem Kamptal. Ein Riesling, wie ihn FrauWEIN liebt: Kraftvoll, aber nicht über-fett, mineralisch und mit frischen Aromen von exotischen Früchten. Ein Gaumenschmeichler mit viel Geschmack, cremig und gleichzeitig mit guter Säure. Und für alle Zweifler ein tolles Beispiel, dass auch Bio-Weine ganz große Klasse erreichen können.

Der rote war für FrauWEIN ein besonderes Zuckerl: Ein Bolgheri Superiore von Grattamaco aus der Toskana, Jahrgang 2008. Ein Wein, den FrauWEIN und HerrWEIN erst diesen Sommer bei ihrer Toskana-Reise kennengelernt haben. Der für die Toskana typische Sangiovese ist auch beim Bolgheri Superiore die Hauptrebsorte, in dieser Ecke der italienischen Hügeln, schon ganz nah am Mittelmeer, werden die Trauben genau so, wie FrauWEIN sie schätzt. Dass auch Grattamacco biologisch an- und ausbaut, ist für die Toskana – noch – eher untypisch.

Und wie schmeckt das?  Dieser Bolgheri Superiore hat in der Nase wie am Gaumen herrliche Fruchtaromen – Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, dazu kommt eine leicht grasige und duftige Note. Das Tannin ist schon schön samtig, nicht so ein staubtrockener Tropfen, wie manch ein junger Super-Tuscan, der FrauWEIN schon mal enttäuscht hat.

Zum Weihnachtsfeste nur das Beste, das ist sicher! Vor lauter Weihnachtsfeiern hat FrauWEIN ausnahmsweise die Fotos vergessen.