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Die andere Wachau: Frauenweingarten für FrauWEIN

Die weltberühmten Weinberge der Wachau liegen an der „oberen “ Donauseite: rund um Weißenkirchen, Spitz und Dürnstein. Gegenüber, da ist die andere Wachau – und in Rossatz ist ein Winzer zuhause, den FrauWEIN ganz besonders schätzt: Der Winzerhof Sigl, Mitgliedsbetrieb der Vinea Wachau. Beim Sigl haben FrauWEIN und HerrWEIN vor einiger Zeit so einiges eingekauft – und gerade festgestellt, wie gut der Jahrgang 2012 momentan ist. Getrunken hat FrauWEIN einen Grünen Veltliner Smaragd, aus dem Frauenweingarten. Der hat natürlich schon einen Startvorteil bei FrauWEIN, aber der Wein ist tatsächlich gerade auf der Höhe seiner Entwicklung, da passt alles.

Schöne Steinobstaromen, ein bisschen Birne, ein bisschen Melone und Honig in der Nase, am Gaumen wunderbar fruchtig, aber auch recht mineralisch. Die 14 Prozent Alkohol dominieren überhaupt nicht, der Wein kommt trotz dieser Kraft elegant daher. Beim Sigl muss FrauWEIN demnächst mal wieder verkosten: Der Blick auf die Hänge rund um Dürnstein vom Weingut ist allein schon die Fahrt in die Wachau wert. Und dass der Sigl auch noch recht moderate Preise für seine tollen Weine hat, dagegen hat FrauWEIN auch gar nichts.

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FrauWEINs Top 5 Weine des Jahres 2014 – und eine Entdeckung

Das ist gar nicht leicht für FrauWEIN, ihre Top-Weine 2014 zu küren. So viele feine Weine, so viele unterschiedliche hat sie im Vorjahr getrunken. Deswegen hat es auch ein bisschen gedauert. Aber ein wenig Abstand, angestrengte Gedächtnisrecherche, ein Blick in den Vorjahreskalender samt Erinnerung an Weinabende und Weinreisen bringen FrauWEIN zu einem Ergebnis.

Das ist natürlich völlig subjektiv und auch stimmungsabhängig. Für FrauWEIN ist Weingenuss ein Gesamterlebnis – zum falschen Essen, mit den falschen Menschen geteilt, kann der Wein noch so gut sein, er wird nicht FrauWEINs Favorit. Mit gutem Essen und vorzugsweise HerrnWEIN genossen, macht Wein gleich viel mehr Spaß. Immerhin hat auch HerrWEIN exquisiten Geschmack!

FrauWEINs Top 5 Rotweine 2014

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5. Pannoterra, Jahrgang 2006,
Weingut Salzl aus Illmitz/Burgenland.

Das ist ein Rotwein ganz nach FrauWEINs Geschmack und kam 2014 aus dem eigenen Weinkeller. Der Cuvee (50% Zweigelt, 20% Merlot, und je 15% Cabernet Sauvignon und Syrah) durfte 16 Monate im kleinen Eichenfass reifen und hat 2014 sein volles Aroma entwickelt. Dörrzwetschken, Mon Chéri-Kirschen, Cassis, Heidelbeer – da sind so viele Früchte, so harmonierend in der Nase und am Gaumen, aber auch noch Säure und spürbare Tannine, das macht FrauWEIN beim Genuss richtig happy.

4.Gabarinza, Jahrgang 2004,
Weingut Heinrich aus Gols/Burgenland.

Auch die Nummer Vier kommt vom Neusiedlersee, auch die Nummer Vier ist ein Cuvee. Diesmal gesellt sich zum Zweigelt (60%) und Merlot (15%) aber Blaufränkisch (15%) und St. Laurent (10%). Das macht den Gabarinza, den FrauWEIN bei Freunden genießen durfte, weniger marmeladig als die Nummer 5. Dennoch schmecken FrauWEIN natürlich auch hier die Fruchtnoten, sehr beerig, aber auch Kirschtöne und Schokolade, wieder kräftige, gut eingebaute Tannine und ein langer Abgang und eine noch längere Erinnerung.

3. Chianti Classico Riserva Vigna del Sorbo, Jahrgang 2004, von Fontodi aus Panzano/Toskana.

Ja, auf die Nummer Drei hat es der erste Ausländer im Ranking geschafft. Kein Wunder, waren FrauWEIN und HerrWEIN 2014 doch endlich mal wieder in der Toskana. Und im Mekka italienischen Rotweins haben sie so manchen guten Tropfen genossen. Besonders in Erinnerung ist der Vigna del Sorbo geblieben – schon allein wegen des originellen Dekanters, der da im „La Cantina“ in Scansano aufgeboten wurde. Sah aus, wie ein überdimensioniertes Weinglas mit Schnabel zum Ausgießen.

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Geschmeckt hat dieser dunkelrot bis purpurfarbene Chianti aber natürlich auch. Die Luft durch den großen Dekanter hat ihm gut getan – schon nach einer halben Stunde haben sich die Aromen toll entwickelt. Kirsche, aber auch würzige Noten, Zedernholz, alles sehr harmonisch. Kräftige, aber nicht aufdringliche Tannine. Zum Sangiovese wurden bei diesem Chianti 10 Prozent Cabernet Sauvignon beigefügt, ein wirklich runde Sache.

2. G, Jahrgang 2003,
Weingut Gesellmann aus Deutschkreutz/Burgenland

Gleich zweimal hat FrauWEIN 2014 diesen Spitzenwein vom Gesellmann aus Deutschkreutz getrunken. Der 2003er Jahrgang – aus der Magnum – war noch ein klein wenig runder als der 2004er. Mit 95 Prozent Blaufränkisch und 5 Prozent Sankt Laurent  von Gesellmanns ältesten Rebstöcken ist das ein Wein, wie ihn FrauWEIN liebt. Beerig, kitschig, mit leichten Kokosaromen, voll und saftig. Die Tannine nicht zu dominant, der Geschmack bleibt lange an FrauWEINs Gaumen hängen.

1. Cabernet Sauvignon,  Jahrgang 1987,
Chateau Montelena aus Napa Valley/Kalifornien

FrauWEINs Top-Roter ist ein Amerikaner. Den hat sie im Sommer dank HerrnWEIN genossen, der ihn aus seinem Keller zauberte. Ein perfekter Wein, über den FrauWEIN schon ausführlich geschrieben hat. Chapeau, Chateau! Mehr gibt’s dem nicht hinzuzufügen.

FrauWEINs Top 5 Weißweine 2014

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5. Grüner Veltliner Hoheneck Kamptal DAC, 2013, Weingut Groll/Kamptal

Dieser Veltliner war ein echter Geheimtipp, den FrauWEIN im großartigen Ursinhaus, der Gebietsvinothek im Kamptaler Langenlois, bekommen hat. Gefragt nach einem spritzigen, trinkfreudigen Veltliner, der FrauWEIN und HerrnWEIN auch bei größeren Parties nicht arm macht, empfahlen die Ursinhäusler diesen DAC vom FrauWEIN unbekannten Winzer Groll. Anfüllungen zu hundert Prozent erfüllt: Knackig, pfeffrig, frisch – und das bei einem Preis von 4,70 Euro! Die begeisterten Partygäste, die den Wein auch deutlich teurer eingeschätzt haben, geben FrauWEIN recht – und sind mitverantwortlich für die Wahl in die Bestenliste.

4. Grüner Veltliner Smaragd Steinertal, Jahrgang 2001, Weingut Alzinger/Wachau

Das ist jetzt natürlich eine ganz andere Liga als Platz 5. Ein gereifter Veltliner vom Traditionsweingut aus der Wachau,  den FrauWEIN fantastisch fand. Obwohl 13 Jahre am Buckel, wirkte der noch frisch, gleichzeitig waren die Fruchtaromen natürlich komplex und ausgereift und deutliche Botrytistöne vorhanden. Ein Wein, der lange am Gaumen bleibt.

3. Sauvignon Blanc Klausen, Jahrgang 2006,
Weingut Neumeister/Straden

Ja, auch 2014 waren FrauWEIN und HerrWEIN einmal beim Neumeister, ihrer Hochzeitslocation. Und haben dort nicht nur ein überragendes Dinner vom jungen Haubenkoch Harald Irka (Schneckenragout!) genossen, sondern dazu auch wieder einen der feinen Weine aus dem Hause Neumeister getrunken. Ein gereifter Sauvignon, mit tropischen Fruchtnoten, aber auch einem Hauch von Apfel, voll, rund, geschmeidig, da stimmt einfach alles. Ein Wein am Höhepunkt!

2. Riesling Smaragd Unendlich, Jahrgang 2000,
FX Pichler/Wachau

Zurück in der Wachau, mit FrauWEINs Unendlich-Premiere. Eine überraschende Einladung ins leider danach wirtschaftlich ins Strudeln gekommene Restaurant Vincent in Wien brachte FrauWEIN ebenso überraschend in den Genuss dieser Weinlegende. Die da so heißt, weil der Abgang eben unendlich ist – sagt zumindest Winzer Pichler. Und ganz unrecht hat er nicht, muss FrauWEIN sagen. Dieser Riesling blieb wirklich lang am Gaumen hängen und war ein Aromenfeuerwerk: Reife, süße Tropenfrüchte, dazu aber auch Zitrusnoten, ein Hauch von Kokos und gleichzeitig feine Mineralik. Mehr Unendlich, bitte!

1. Riesling Vinothek 1995, Nikolaihof/Wachau

Was soll FrauWEIN sagen? Wenn zum ersten Mal ein österreichischer Wein vom Parker-Weinguide mit 100 Punkten ausgezeichnet wird, und sie diesen Wein schon trinken durfte, dann kann das nur Platz Eins sein. Wobei dieser Tropfen FrauWEIN auch ohne Parkers Punkte begeistert hätte – denn das ein Wein, der fast 20 Jahre alt ist und 17 Jahre (!) im Fass war, so frisch und jugendlich schmecken kann, ist schon allein ein Wahnsinn. Dass er dann auch noch so gut ist, berechtigt jeden Jubel. FrauWEINs ausführliche Beschreibung hier – und Captain Corks Meinung da.

Außer Konkurrenz: FrauWEINs Entdeckung des Jahres

Da gibt es keinen Zweifel: Die Ex Vero-Weine vom südsteirischen Winzer Ewald Tscheppe, Weingut Werlitsch, sind FrauWEINs Entdeckung des Jahres. Mit dem aufkommenden Hype um Orange Wine längst kein Geheimtipp mehr, war Werlitsch 2014 unter Weinbegeisterten in aller Munde. Zu Recht, wie FrauWEIN findet. Die Ex Vero II-Linie hat sie sich zur Vertikalverkostung vorgenommen – laufende Berichte hier.

Zum Jahrestag nur das Beste

Wenn FrauWEIN und HerrWEIN ihren Jahrestag feiern, da muss natürlich auch ein besonderer Wein her. Gar nicht so einfach bei dem, was die WEINs dieses Jahr schon alles getrunken haben. HerrWEIN hat aber trotzdem einen tollen Tropfen für den Anlass gefunden: Ein Grüner Veltliner Smaragd Schütt vom Weingut Emmerich Knoll aus der Wachau, Jahrgang 2006.

Hach, was für ein Wein! Schon die Farbe macht FrauWEIN Freude: Goldgelb mit schillernden, leuchtenden Reflexen, ein richtiger Parade-Smaragd. Die erste Geruchsprobe steigert die Vorfreude: Reife Pfirsiche, Banane und leicht rauchige Noten, dazu ein Hauch von Honig und Veilchen, mmmmh. Und auch der Geschmackstest bestätigt: Das ist ein Wein für FrauWEIN, endlos im Abgang, herrlich geschmacksintensiv, aber auch mit guter Säurestruktur. Da ist auch HerrWEIN mit seiner Wahl zufrieden.

Der bei Niedrigtemperatur gegarte Kalbsrücken mit Kräuterseitlingen und – eh klar – selbstgemachten Tagliatelle, den die WEINs dazu genießen, unterstreicht das Geschmackserlebnis. Ein perfektes Jubiläumsdinner!

Vor lauter Genießen hat FrauWEIN das Fotografieren vergessen – Weinliebhaber kennen das einprägsame Etikett mit dem Bildnis des Heiligen Urban aber ohnehin gut, es ist seit Jahren unverändert.

Veltliner Smaragd, 20 Jahre alt – gut!

Ein 20 Jahre alter Weißwein – wer trinkt denn sowas? Und: Kann das  überhaupt noch gut sein? Eine typische Reaktion von weniger weinaffinen Menschen, wenn ihnen mal ein gereifter Tropfen angeboten wird. FrauWEINs Antworten sind: ich, zum Beispiel und, ja, sogar sehr gut!

Und genau so ein Glückserlebnis gab es zuletzt mit einer Kostprobe aus HerrnWEINs Keller: Eine Flasche Grüner Veltliner Smaragd Honivogl vom Wachauer Traditionsweingut Hirtzberger – aus dem Jahr 1994. Das Alter sah man dem Wein im Glas durchaus an: Dunkles Gelb und eine fast schon ölige Konsistenz machten klar, ein junger Herr ist das nicht. In der Nase dann schon Petrolnoten, aber auch sehr reife Quitten und Birnen und ein wenig weißer Pfeffer – spannend! Im Mund fällt dann als erstes die leichte Botrytisnote auf, aber auch die Säure ist noch spürbar, sehr ausgewogen und vor allem samtig-weich am Gaumen.

Die besten Aromen entfaltet der Wein erst am zweiten Tag, 24 Stunden nach seiner Entkorkung. Wer so lange in der Flasche war, braucht manchmal auch Zeit, sich wieder voll zu entfalten. Und dass der Wein das aushält, ist auch ein Zeichen seiner Qualität. Dass Hirtzberger zu den besten Winzern gehört, die Österreichs Weinberge bewirtschaften, hat schon auch seinen Grund, findet FrauWEIN.

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