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50 Shades of Gold

FrauWEIN hat es ja schon angekündigt, zur Feier der ersten 50 Facebook-Likes muss ein besonderer Wein her. HerrWEIN hat bei der Auswahl ein goldenes Händchen bewiesen. Das Etikett des 1998er Chardonnay vom Weingut Bründlmayer aus dem Kamptal war zwar schon ordentlich zerwutzelt. Der Wein allerdings war in Höchstform.

Im Glas sattes Gold – 50 shades of gold gar mit FrauWEINs Fantasie – in der Nase Aroma pur. Reife exotische Früchte, ein ganzer Obstkorb mit Ananas und ein bisschen Zitrus springt FrauWEIN da entgegen, dann noch Karamellnoten – macht der Lust aufs Kosten. Und ja, der schmeckt auch so gut, wie er riecht. Die Früchte breiten sich am Gaumen aus, fast marzipanig, schmelzig umschmeichelt dieser reife Tropfen die Kehle. Keine hohe Säure, aber auch keine pickige Süße – der schmeckt auch HerrnWEIN und den Gästen hervorragend.

Der Willi Bründlmayer zeigt wieder einmal, dass er weiß, wie man langlebige Weine macht. FrauWEIN hat schon so einiges von ihm probiert und findet besonders seine Lagenweine nach ordentlicher Reifung großartig. Die jungen Frischen sind ja auch ganz gut, herausragend ist der Bründlmayer aber eben bei den Gereiften.

Die Latte für die nächsten Feiermomente liegt halt in dem jungen Jahr jetzt schon ganz schön hoch. Da wird HerrWEIN seinen Keller ordentlich durchstöbern müssen, um das toppen zu können. FrauWEIN freut sich schon!

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Spiegel trinken.

Nein, keine Sorge, FrauWEIN ist nicht Alkoholikerin. Getrunken hat sie tatsächlich einen Wein vom Spiegel, genauer einen Grauburgunder, 2013, vom Weingut Bründlmayer aus Langenlois im Kamptal. Und zwar bei einem Geburtstagsessen im Wiener Fisch-Restaurant Aurelius.

Die Antipasti vom Meer – gegrillter Oktopus und Calamari, Muscheln und Meeresfrüchte-Salat waren vorzüglich, mussten aber noch ohne Spiegel auskommen. Den gab es erst zum Hauptgang, St. Petersfisch mit Süßkartoffeln. Und dazu ließ sich der Spiegel hervorragend an.

Im Glas helles Strohgelb, in der Nase frisches Heu und heimisches Obst – Apfel und Birne. Am Gaumen verstärkte sich das Heu, auch eine leichte toastige Note war da – der Spiegel wird ja auch teils im Eichenfass ausgebaut. Die Fruchtaromen sanft, auch eine gewisse Mineralik im Abgang.

Wieder mal ein feiner, junger Weißer für FrauWEIN, der zwar sicher Lagerpotenzial hat, wie der Bründlmayer mit seinen Veltliner Lamm oder auch dem roten Vincent beweist, aber auch so frisch schon Freude macht.

Ach so, und warum heißt der jetzt Spiegel? Das ist eine Lage in Langenlois – ein Hügel, den die Römer schon als Aussichtspunkt benutzt haben sollen – und das heißt auf Lateinisch Spectaculum und von dort ist es zum Spiegel auch nicht mehr weit. FrauWEIN dankt dem Weingut Bründlmayer für die auf der Website zur Verfügung gestellte Erklärung. Wieder was gelernt!

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Weihnachtlichte Weinfreuden

Die Weihnachtsfeiertage sind für FrauWEIN besonders anstrengend – aber auch schön. Umgeben von Weinliebhabern in der Familie kommen da schnell ein paar Weine zusammen, die getrunken werden wollen. Das Schöne: Meist sind es besonders gute Tropfen, die festgerecht kredenzt werden.

Von den vielen in den vergangenen Tagen probierten bleiben zwei in besonderer Erinnerung, ein weißer und ein roter, FrauWEIN ist da ausgewogen.

Der weiße ist ein Riesling Heiligenstein, 2011, vom Weingut Hirsch aus dem Kamptal. Ein Riesling, wie ihn FrauWEIN liebt: Kraftvoll, aber nicht über-fett, mineralisch und mit frischen Aromen von exotischen Früchten. Ein Gaumenschmeichler mit viel Geschmack, cremig und gleichzeitig mit guter Säure. Und für alle Zweifler ein tolles Beispiel, dass auch Bio-Weine ganz große Klasse erreichen können.

Der rote war für FrauWEIN ein besonderes Zuckerl: Ein Bolgheri Superiore von Grattamaco aus der Toskana, Jahrgang 2008. Ein Wein, den FrauWEIN und HerrWEIN erst diesen Sommer bei ihrer Toskana-Reise kennengelernt haben. Der für die Toskana typische Sangiovese ist auch beim Bolgheri Superiore die Hauptrebsorte, in dieser Ecke der italienischen Hügeln, schon ganz nah am Mittelmeer, werden die Trauben genau so, wie FrauWEIN sie schätzt. Dass auch Grattamacco biologisch an- und ausbaut, ist für die Toskana – noch – eher untypisch.

Und wie schmeckt das?  Dieser Bolgheri Superiore hat in der Nase wie am Gaumen herrliche Fruchtaromen – Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, dazu kommt eine leicht grasige und duftige Note. Das Tannin ist schon schön samtig, nicht so ein staubtrockener Tropfen, wie manch ein junger Super-Tuscan, der FrauWEIN schon mal enttäuscht hat.

Zum Weihnachtsfeste nur das Beste, das ist sicher! Vor lauter Weihnachtsfeiern hat FrauWEIN ausnahmsweise die Fotos vergessen.