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FrauWEINs Top 5 Weine des Jahres 2014 – und eine Entdeckung

Das ist gar nicht leicht für FrauWEIN, ihre Top-Weine 2014 zu küren. So viele feine Weine, so viele unterschiedliche hat sie im Vorjahr getrunken. Deswegen hat es auch ein bisschen gedauert. Aber ein wenig Abstand, angestrengte Gedächtnisrecherche, ein Blick in den Vorjahreskalender samt Erinnerung an Weinabende und Weinreisen bringen FrauWEIN zu einem Ergebnis.

Das ist natürlich völlig subjektiv und auch stimmungsabhängig. Für FrauWEIN ist Weingenuss ein Gesamterlebnis – zum falschen Essen, mit den falschen Menschen geteilt, kann der Wein noch so gut sein, er wird nicht FrauWEINs Favorit. Mit gutem Essen und vorzugsweise HerrnWEIN genossen, macht Wein gleich viel mehr Spaß. Immerhin hat auch HerrWEIN exquisiten Geschmack!

FrauWEINs Top 5 Rotweine 2014

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5. Pannoterra, Jahrgang 2006,
Weingut Salzl aus Illmitz/Burgenland.

Das ist ein Rotwein ganz nach FrauWEINs Geschmack und kam 2014 aus dem eigenen Weinkeller. Der Cuvee (50% Zweigelt, 20% Merlot, und je 15% Cabernet Sauvignon und Syrah) durfte 16 Monate im kleinen Eichenfass reifen und hat 2014 sein volles Aroma entwickelt. Dörrzwetschken, Mon Chéri-Kirschen, Cassis, Heidelbeer – da sind so viele Früchte, so harmonierend in der Nase und am Gaumen, aber auch noch Säure und spürbare Tannine, das macht FrauWEIN beim Genuss richtig happy.

4.Gabarinza, Jahrgang 2004,
Weingut Heinrich aus Gols/Burgenland.

Auch die Nummer Vier kommt vom Neusiedlersee, auch die Nummer Vier ist ein Cuvee. Diesmal gesellt sich zum Zweigelt (60%) und Merlot (15%) aber Blaufränkisch (15%) und St. Laurent (10%). Das macht den Gabarinza, den FrauWEIN bei Freunden genießen durfte, weniger marmeladig als die Nummer 5. Dennoch schmecken FrauWEIN natürlich auch hier die Fruchtnoten, sehr beerig, aber auch Kirschtöne und Schokolade, wieder kräftige, gut eingebaute Tannine und ein langer Abgang und eine noch längere Erinnerung.

3. Chianti Classico Riserva Vigna del Sorbo, Jahrgang 2004, von Fontodi aus Panzano/Toskana.

Ja, auf die Nummer Drei hat es der erste Ausländer im Ranking geschafft. Kein Wunder, waren FrauWEIN und HerrWEIN 2014 doch endlich mal wieder in der Toskana. Und im Mekka italienischen Rotweins haben sie so manchen guten Tropfen genossen. Besonders in Erinnerung ist der Vigna del Sorbo geblieben – schon allein wegen des originellen Dekanters, der da im „La Cantina“ in Scansano aufgeboten wurde. Sah aus, wie ein überdimensioniertes Weinglas mit Schnabel zum Ausgießen.

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Geschmeckt hat dieser dunkelrot bis purpurfarbene Chianti aber natürlich auch. Die Luft durch den großen Dekanter hat ihm gut getan – schon nach einer halben Stunde haben sich die Aromen toll entwickelt. Kirsche, aber auch würzige Noten, Zedernholz, alles sehr harmonisch. Kräftige, aber nicht aufdringliche Tannine. Zum Sangiovese wurden bei diesem Chianti 10 Prozent Cabernet Sauvignon beigefügt, ein wirklich runde Sache.

2. G, Jahrgang 2003,
Weingut Gesellmann aus Deutschkreutz/Burgenland

Gleich zweimal hat FrauWEIN 2014 diesen Spitzenwein vom Gesellmann aus Deutschkreutz getrunken. Der 2003er Jahrgang – aus der Magnum – war noch ein klein wenig runder als der 2004er. Mit 95 Prozent Blaufränkisch und 5 Prozent Sankt Laurent  von Gesellmanns ältesten Rebstöcken ist das ein Wein, wie ihn FrauWEIN liebt. Beerig, kitschig, mit leichten Kokosaromen, voll und saftig. Die Tannine nicht zu dominant, der Geschmack bleibt lange an FrauWEINs Gaumen hängen.

1. Cabernet Sauvignon,  Jahrgang 1987,
Chateau Montelena aus Napa Valley/Kalifornien

FrauWEINs Top-Roter ist ein Amerikaner. Den hat sie im Sommer dank HerrnWEIN genossen, der ihn aus seinem Keller zauberte. Ein perfekter Wein, über den FrauWEIN schon ausführlich geschrieben hat. Chapeau, Chateau! Mehr gibt’s dem nicht hinzuzufügen.

FrauWEINs Top 5 Weißweine 2014

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5. Grüner Veltliner Hoheneck Kamptal DAC, 2013, Weingut Groll/Kamptal

Dieser Veltliner war ein echter Geheimtipp, den FrauWEIN im großartigen Ursinhaus, der Gebietsvinothek im Kamptaler Langenlois, bekommen hat. Gefragt nach einem spritzigen, trinkfreudigen Veltliner, der FrauWEIN und HerrnWEIN auch bei größeren Parties nicht arm macht, empfahlen die Ursinhäusler diesen DAC vom FrauWEIN unbekannten Winzer Groll. Anfüllungen zu hundert Prozent erfüllt: Knackig, pfeffrig, frisch – und das bei einem Preis von 4,70 Euro! Die begeisterten Partygäste, die den Wein auch deutlich teurer eingeschätzt haben, geben FrauWEIN recht – und sind mitverantwortlich für die Wahl in die Bestenliste.

4. Grüner Veltliner Smaragd Steinertal, Jahrgang 2001, Weingut Alzinger/Wachau

Das ist jetzt natürlich eine ganz andere Liga als Platz 5. Ein gereifter Veltliner vom Traditionsweingut aus der Wachau,  den FrauWEIN fantastisch fand. Obwohl 13 Jahre am Buckel, wirkte der noch frisch, gleichzeitig waren die Fruchtaromen natürlich komplex und ausgereift und deutliche Botrytistöne vorhanden. Ein Wein, der lange am Gaumen bleibt.

3. Sauvignon Blanc Klausen, Jahrgang 2006,
Weingut Neumeister/Straden

Ja, auch 2014 waren FrauWEIN und HerrWEIN einmal beim Neumeister, ihrer Hochzeitslocation. Und haben dort nicht nur ein überragendes Dinner vom jungen Haubenkoch Harald Irka (Schneckenragout!) genossen, sondern dazu auch wieder einen der feinen Weine aus dem Hause Neumeister getrunken. Ein gereifter Sauvignon, mit tropischen Fruchtnoten, aber auch einem Hauch von Apfel, voll, rund, geschmeidig, da stimmt einfach alles. Ein Wein am Höhepunkt!

2. Riesling Smaragd Unendlich, Jahrgang 2000,
FX Pichler/Wachau

Zurück in der Wachau, mit FrauWEINs Unendlich-Premiere. Eine überraschende Einladung ins leider danach wirtschaftlich ins Strudeln gekommene Restaurant Vincent in Wien brachte FrauWEIN ebenso überraschend in den Genuss dieser Weinlegende. Die da so heißt, weil der Abgang eben unendlich ist – sagt zumindest Winzer Pichler. Und ganz unrecht hat er nicht, muss FrauWEIN sagen. Dieser Riesling blieb wirklich lang am Gaumen hängen und war ein Aromenfeuerwerk: Reife, süße Tropenfrüchte, dazu aber auch Zitrusnoten, ein Hauch von Kokos und gleichzeitig feine Mineralik. Mehr Unendlich, bitte!

1. Riesling Vinothek 1995, Nikolaihof/Wachau

Was soll FrauWEIN sagen? Wenn zum ersten Mal ein österreichischer Wein vom Parker-Weinguide mit 100 Punkten ausgezeichnet wird, und sie diesen Wein schon trinken durfte, dann kann das nur Platz Eins sein. Wobei dieser Tropfen FrauWEIN auch ohne Parkers Punkte begeistert hätte – denn das ein Wein, der fast 20 Jahre alt ist und 17 Jahre (!) im Fass war, so frisch und jugendlich schmecken kann, ist schon allein ein Wahnsinn. Dass er dann auch noch so gut ist, berechtigt jeden Jubel. FrauWEINs ausführliche Beschreibung hier – und Captain Corks Meinung da.

Außer Konkurrenz: FrauWEINs Entdeckung des Jahres

Da gibt es keinen Zweifel: Die Ex Vero-Weine vom südsteirischen Winzer Ewald Tscheppe, Weingut Werlitsch, sind FrauWEINs Entdeckung des Jahres. Mit dem aufkommenden Hype um Orange Wine längst kein Geheimtipp mehr, war Werlitsch 2014 unter Weinbegeisterten in aller Munde. Zu Recht, wie FrauWEIN findet. Die Ex Vero II-Linie hat sie sich zur Vertikalverkostung vorgenommen – laufende Berichte hier.

Werlitsch-Vertikale, Teil III.

Neues Jahr, neuer Ex Vero II! Die Jahrgänge 2005, 2006 und 2008
vom Sauvignon Blanc/Morillon-Cuvée vom südsteirischen Weingut Werlitsch hat FrauWEIN schon verkostet. Also stand logischerweise 2007 an. Und der könnte zum neuen Ex Vero-Liebling von FrauWEIN werden. Erst einmal eine elegante Nase: Zitrone, eine Spur Muskat, ordentlich Holzaromen, wie frisch geröstetes Brot und auch deutliche Hefenoten.

Im Geschmack dann unglaublich weich, schöne Fruchtnoten, aber eben auch die Frische, die FrauWEIN von den anderen Ex Vero II kennt, ein Hauch Ananas und im Abgang auch salzig, fast ein bisschen wie Salzkaramell. Sehr, sehr schön!

Der 2009er wäre auch schon zur Verkostung bereit gestanden – leider hatte FrauWEINs Flasche aber einen Korkfehler. Bis zur nächsten Station der 2000er-Vertikale muss FrauWEIN jetzt also noch ein bisschen warten. Und dazwischen halt was anderes trinken.

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Werlitsch-Vertikale, Teil II

Und weiter geht’s mit der Werlitsch-Vertikale. Das ist das Schöne, wenn FrauWEIN und HerrWEIN ihre Weine schon gereift kaufen – dann müssen sie nicht lange warten, um sie trinkreif zu verkosten. Trotzdem ging es nach 2005 und 2006 erstmal nicht weiter in der Serie und statt dem 2007er, in den FrauWEIN ganz große Erwartungen hat und für dessen Verkostung noch ein Anlass her muss, war jetzt der 2008er „Ex Vero II“ vom Weingut Werlitsch dran.

90 Prozent Sauvignon Blanc, nur zehn Prozent Morillon lautete in diesem Jahr der Mix, aus dem Ewald Tscheppe seinen vielgefragten Biowein macht. In der Nase war der 2008er schon ganz anders als die bisher verkosteten Jahrgänge vom „Ex Vero II“: Weit nicht so viele Holznoten, am Anfang aber auch wenig Frucht und schon deutliche Alterungsnoten.

Hm, sollte die Liebe zum „Ex Vero II“ gar ein Ende haben? Der erste Schluck war dann auch keine Offenbarung. Wieder die Alterungsnoten, ein bisschen bitter, wenig Aroma. Aber FrauWEIN weiß ja, dass so mancher Wein seine Zeit braucht. Und auch diesmal wurden FrauWEIN und „Ex Vero II“ wieder warm miteinander: Da kamen dann doch noch Fruchtaromen durch: Keine wuchtigen, überreifen Südfrüchte, eher heimisches Obst wie Pfirsich, auch eine mineralische Note war klar erkennbar und der für  die Werlitsch-Weine so typische Geschmack sowieso.

Ja, auch der 2008er „Ex Vero II“ macht Spaß – vielleicht aber nicht ganz so viel, wie die bisher von FrauWEIN verkosteten.

To be continued…
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Werlitsch-Vertikale, Teil I

Ein Geheimtipp ist der Ex Vero vom Weingut Werlitsch mittlerweile eher nicht mehr. FrauWEIN hat ihre erste Begegnung mit dem feinen Bio-Tropfen hier schon festgehalten. Weil der Cuvee aus Morillon und Sauvignon von Ewald Tscheppe aus der Südsteiermark aber derzeit gar so gut ankommt, haben sich FrauWEIN und HerrWEIN dazu verleiten lassen, gleich einmal ein paar Flaschen einzulagern. Und weil der schlaue Herr Tscheppe auch noch ältere Jahrgänge lagernd hat, kann FrauWEIN den Ex Vero II jetzt in der Vertikale – von 2005 bis 2011 – verkosten.

Gestartet hat FrauWEIN, eh klar, mit dem 2005er.  Angesichts des bereits erlebten, wunderbaren 2006er und der vielversprechenden Beschreibung von Captain Cork waren die Erwartungen hoch. Interessanterweise unterscheidet sich der 2005er in FrauWEINs aber deutlich von Captain Corks Verkostung – der Wein hat sich offenbar entwickelt. In der Nase ist jetzt das Holz deutlich zu riechen, neben den für die Spontanvergärung typischen Noten. Aber diese Holznote ist eindeutig da, sehr fein aber, mehr wie getoastes Weißbrot. Die reifen Früchte kommen erst mit der Zeit im Glas zur Geltung, auch Honignoten schmecken FrauWEIN.

Auch wenn es schwergefallen ist, hat FrauWEIN die geöffnete Flasche dann einen Tag aufgehoben – am nächsten Tag waren die Toast-Aromen noch immer da, aber nicht mehr so stark. Der Wein unglaublich rund und wie der 2006er sehr gelungen. Was FrauWEIN allerdings überrascht hat: Obwohl beim 2006er der Morillon-Anteil geringer ist als 2005, hat FrauWEIN beim 2006er diese Chardonnay-typischen, reifen Südfrüchte in viel stärkerer Erinnerung als beim 2005er. Es wird also Zeit für eine Zweitverkostung von 2006!