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Schick in Linz

Das gab’s natürlich noch nicht in FrauWEINs Heimatstadt Linz, als sie noch dort lebte: Eine schicke Weinbar und Vinothek mit großer Auswahl. Aber gut, als FrauWEIN noch Linzerin war, spielte Wein auch in FrauWEINs Leben noch keine so große Rolle.

Jetzt aber hat Linz die Vinothek Ignis beim Hauptplatz – und FrauWEIN einen neuen Fixstopp bei seltenen Heimatbesuchen. Am Samstagnachmittag zum Verkosten ins Ignis – das gehört für FrauWEIN mittlerweile zu Linz.

Immerhin ist die von Werber Clemens Strobl eröffnete Vinothek auch ein Schmuckstück: Coole Holzmöbel, eine lange Bar, eine große Auswahl offener Weine und nicht zuletzt ein ansehnlich bestückter Verkauf. Vor allem die Schatzkammer im Keller bringt Kenneraugen zum Leuchten – wenngleich die Preise jetzt meistens kein Schnäppchen sind.

Bei ihrem letzten Besuch beschränkten sich FrauWEIN und HerrWEIN also aufs Verkosten. Und lernten auf Empfehlung des tollen Vinotheksleiters gleich einmal einen feinen deutschen Riesling kennen: Großes Gewächs, 2012, vom Weingut Karl May  aus Rheinhessen. Heißt eigentlich Karl May – Weinhof Liebenauer, aber kürzer passt’s besser auf die Flasche – und weckt Assoziationen. Mit Wildwest hat der Wein aber nichts zu tun: Schön elegant, säurebetont, mineralisch, zitronig, ein typischer deutscher Riesling. Ausgebaut zur Hälfte im Fass, zur Hälfte im Edelstahltank.

Verkosten durfte FrauWEIN auch einen Cuvée Terroir 2008 vom Weingut Krispel in der Südoststeiermark. Eines von FrauWEINs liebsten Weingütern für frische Steirer – doch der Terroir aus Sauvignon Blanc und Chardonnay war sogar FrauWEIN neu. Reife Früchte, satte gelbe Farbe, das Beste aus beiden Rebsorten vereint. Den muss FrauWEIN das nächste Mal auch beim Krispel trinken.

Was das Ignis noch zu bieten hat: Eine Wein-Abo namens Flaschenpost. Monat für Monat werden da Weine nach Wunsch geliefert – als Geschenk oder zum selbst Beschenken eine feine Idee.

FrauWEIN hofft, dass Herr Strobl, der auf Pächtersuche für sein Ignis sein soll, bald jemanden findet, der die Vinothek und Bar liebevoll weiterbetreibt.

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Kleiner roter Bruder

M1 – für Kenner ist das Synonym für einen der besten Rotweine Österreichs. Der Cuvée vom Gerhard Markowitsch aus Carnuntum bleibt FrauWEIN  leider noch vorenthalten. Einstweilen durfte sie sich aber immerhin mit dem kleinen Bruder vergnügen: Ein Cuvée Rosenberg, Jahrgang 2004, stand zum Familiendinner an.

Frisch geöffnet kam der ziemlich jugendlich daher, der erste Schluck war dann sogar noch etwas ungestüm holzbetont. Schnell dekantiert und später zum Hauptgang serviert war der Tropfen aus Zweigelt – der Paradesorte des niederösterreichischen Weinbaugebiets -, Merlot und Cabernet Sauvignon dann aber ausgewogen und ganz wunderbar.

Dunkle rubinrote Farbe, mit leicht violetten Reflexen, am Gaumen viel Frucht: Reife, fast sirupartige Beerenaromen, ein bisschen Kirsche, vielleicht ein Hauch Cassis. Immer noch sehr jugendlich, ein wenig tabakig. Der Abgang ziemlich lang, die Tannine weich – da musste sich FrauWEIN schon konzentrieren, um nicht aufs Essen zu vergessen. Spannend: Zum Steak harmonierte der Wein großartig, zur Beilage weniger. Es war ein Risotto mit Heidelbeer und Almkäse, das für sich auch perfekt zum Fleisch passte, aber mit dem Wein am Gaumen einen fast unangenehmen Geschmack hinterließ.

Naja, zum Glück war nach dem Hauptgang noch genug vom Rosenberg zum Genießen übrig. Und den M1 nimmt sich FrauWEIN auch einmal vor.

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Sonne weckt Sehnsucht nach Sommer

Kaum lassen die ersten Sonnenstrahlen den nahenden Frühling erahnen, bekommt FrauWEIN schon wieder Sehnsucht nach dem Sommer. Also haben FrauWEIN und HerrWEIN zumindest ihr Valentinstags-Menü mit Reminiszenzen an den Sommer genossen. Auf den Teller kam in Rotwein – ok, da musste ein günstiger Zweigelt herhalten –  Oktopus mit Ziegenkäse-Risotto und dann ein Entrecote vom Grill. Der ist bei FrauWEIN und HerrnWEIN sowieso ganzjährig im Einsatz.

Im Glas erinnerte ein feiner Tropfen FrauWEIN und HerrWEIN an den Sommer in der Toskana: Ein Chianti Classico Riserva, 2010, von Podere Campriano. Auf dem Bio-Agriturismo von Elena und ihren Eltern haben FrauWEIN und HerrWEIN ihre Zelte in Greve aufgeschlagen. Das war nicht nur wegen des schönen Quartiers mit Pool in den Weinbergen die richtige Entscheidung, auch der Wein von der Podere Campriano machte den Urlaub noch schöner.

Und auch daheim ist dieser noch recht junge Chianti aus 100 Prozent Sangiovese-Trauben ein feiner Speisenbegleiter. Kirschig, ein bisschen erdbeerig in der Nase, blutrot und dunkel die Farbe, voll am Gaumen, mit schöner Säure, aber auch weichen Holznoten. Kein knochentrockener Tropfen, aber auch nix mit Marmelade – genau die richtige Mischung aus Kraft und Sanftheit, die sowohl FrauWEIN wie auch HerrnWEIN glücklich macht. Für den Valentinstag also genau das Richtige. Und zum Menü machte der Chianti hervorragende Figur – genug Power, um dem Risotto standzuhalten, nicht zu viel Wucht, um den puren Fleischgeschmack zu überdecken. Und kann jetzt bitte der Sommer kommen?

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WinterWeinWandern

Na gut, Gols im Burgenland ist jetzt von Wien nicht wirklich eine große Reise. Im Winter ist FrauWEIN aber nicht gar so oft in den Weinbergen am Neusiedlersee. Der Ausflug an diesem schönen Februar-Wochenende war also eine Ausnahme. Aber immerhin lockte auch das Weinkulturhaus Gols mit der Verkostung von Falstaff-prämierten Rotweinen: Jedes Wochenende zehn andere Weine.

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Die Weine müssen natürlich verdient sein, also machte sich FrauWEIN erst einmal auf den WeinWeg: Eine kleine Runde durch die Weinberge, vorbei an einigen der besten Winzer im Ort – Heinrich, Preisinger – durch einige der schönsten Lagen – Altenberg, Neuberg, Goldberg.

wpid-imag1423.jpgwpid-imag1424.jpg  IMG_20150214_144336IMG_20150214_150655IMG_20150214_154417Eineinhalb Stunden ungetrübter Sonnenschein mit stürmischem Wind waren FrauWEIN dann aber genug, also ging’s zurück ins Weinkulturhaus. Das hatte in der vergangenen Woche wohl nicht allzu viel Besuch: Statt der für dieses Wochenende angekündigten Weine  gab es noch ein paar aus dem vorwöchigen Sample. Na gut, FrauWEIN nimmt, was sie kriegen kann. Und der Pinot Noir Baumgarten, 2012, vom Gerhard Pittnauer war zum Beispiel schon sehr gut.

IMG_20150214_160755 IMG_20150214_160249FrauWEIN schmeckte auch der Ni’tana, 2012, vom Nittnaus, HerrnWEIN war der zu „künstlich“, zu sehr holzlastig. Fand FrauWEIN nicht, aber Geschmäcker sind ja auch verschieden. Bei den Weißen blieb nicht viel in Erinnerung – außer dass der eine Grauburgunder seit 31. Jänner geöffnet war – trotzdem noch ganz schön viel Säure. Und durchaus trinkbar – so lange hat FrauWEIN noch keine offene Flasche aufgehoben. Aber so lang hält auch keine im WEIN’schen Haushalt.