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Von wegen „Buffet“ – O, Filippou!

Was Konstantin Filippou in seinem schicken Lokal auf der Dominikanerbastei so auf den Tisch bringt, findet FrauWEIN schon länger ziemlich großartig. Kochtechnisch, aber auch die Weinauswahl und das Ambiente – all das trifft FrauWEINs Geschmack bestens.

Jetzt also hat der Herr Filippou ein Zweitlokal eröffnet, keine zehn Meter von seinem Stammhaus entfernt. Der Name „O boufés“ ist seinen griechischen Wurzeln geschuldet und heißt soviel wie „Das Buffet“.

Was sich der Halb-Grieche, Halb-Steirer und seine Frau Manuela mit Marketing-Vergangenheit freilich so unter einem Buffet vorstellen, hat wenig mit der bisherigen Bedeutung eines ebensolchen zu tun. Auch Bistrot trifft es nur unzureichend. Aber langsam: FrauWEIN hatte Glück, gemeinsam mit HerrnWEIN schon zwei Tage nach der Eröffnung einen Tisch zu ergattern und hat sich selbst ein Bild gemacht.

Und ja, jetzt ist FrauWEIN ein noch größerer Fan von Herrn Filippou. Die Einrichtung ist, wie schon im Restaurant, stylish, aber sympathisch. Viel schwarz – Tische, Sessel, Weinklimaschränke – die Wände unverputzt, und das gehört so.

Das Service, an diesem Abend angeführt von Filippous Frau, supernett – jovial und professionell, lustig, der Kontrast zum Hauben-Restaurant und beeindruckend, wie sich manch eine Servicekraft auf die neue Rolle einstellen kann.

Das Essen – schlicht ein Traum. Bestellt wird a la carte, ein Buffet ist weit und breit nirgends zu sehen. Charcuterie-Platte von der alten spanischen Kuh ist dafür ein Weltklasse-Schmankerl zum Einstieg. Ein Sellerie-Gericht mit Joghurtschaum, Dillöl und vielen Kräutern kommt angerichtet daher wie im Haubenlokal und schmeckt wie man es Sellerie gar nicht zugetraut hätte.

Pulpo in Rotwein und Sepia mit Blunzn erfreuen der WEINs Gaumen ebenso nachhaltig. Wieder überrascht, in welcher Qualität und welcher Feinheit das alles angerichtet ist. Das Dessert, eine Art Topfen im Filoteig mit gehäuteten Marillen ein Knaller und eine Portion ausreichend für zwei.

Der Herr Filippou macht sich hier richtig selbst Konkurrenz, auch wenn er natürlich im „O boufés“ nicht ständig selbst in der Küche steht. Und: Auch wenn seine neue Location auch nicht unbedingt günstig ist:  Preis-Leistung stimmt hier absolut. Um 100 Euro kann man sich’s zu zweit schon richtig gut gehen lassen. Das ist ja für Wiener Verhältnisse fast schon normal.

Tja, und das Wichtigste: Der Wein. Schließlich soll das griechische Buffet ja vor allem mit seiner Weinkarte punkten und das Essen halt so ein Zusatz-Goodie (ja, genau!) sein. 300 Positionen finden sich auf der Karte und alles ist naturnah ausgebaut. Denn die Filippous sind Fans ebensolcher Weine und haben so einiges selbst ausgewählt, anderes von den Burschen vom großartigen Weinskandal im 3., die schon lange Wien für schräge Weine begeistern wollen, auf die Karte setzen lassen.

FrauWEIN genoss einen ihr bis dahin unbekannten französischen Tropfen von Domaine La Grange aux Belles – wohlklingend auch der Wein selbst, ein Anjou blanc (100 Prozent Chenin blanc) namens „Fragile„, Jahrgang 2013. Gar so fragil war der Loire-Franzose aber gar nicht – schöne reife Noten, ein bisschen Melone, ein bisschen Pfirsich. Am Gaumen dann zunächst auch fruchtig, aber mit schöner Mineralik und auch einer rauchig-salzigen Note. Sicher köstlich zur alten Kuh, aber da war der Wein dann schon aus, als die WEINs zum Kuh-Nachschlag kamen.

Was Konstantin Filippou anpackt, macht er mit ganzem Herzen, das merkt man mit seinem neuen Abenteuer wieder deutlich. FrauWEIN ist gespannt, ob das in dieser Qualität auf Dauer zu halten ist. Fürs Erste hat das o boufés Potenzial, zum Stammlokal von FrauWEIN zu werden!

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Toskana: FrauWEINs Geheimtipps für Genießer

Die Toskana und Geheimtipps? Ja gibt’s denn die in einer der touristischsten Regionen Italiens? Ja, gibt es – FrauWEIN hat bei ihrem letzten Toskana-Urlaub einige entdeckt. Wer heuer eine Reise in das Land der Super Tuscans plant, sollte sich FrauWEINs kulinarische Top Ten Tipps nicht entgehen lassen!

1. Wein kaufen in San Gimignano

Bitte was, in der Touristenhochburg der vielen Türmen, wo Mega-Parkplätze den historischen Stadtkern säumen, soll es Gelegenheiten zum Weinkauf geben? Kaum zu glauben, aber FrauWEIN hat in einer Vinothek richtig gute Schnäppchen gefunden. Gereifte Weine zu günstigen Preisen gibt es bei der Enoteca Antica Latteria. Da lohnt es sich, vorbeizuschauen, sich für den Urlaub oder zuhause einzudecken. Ganz anders übrigens als in der Enoteca La Fortezza in Montalcino. Die ist wirklich Touristen-Nepp. Auf ein Glas Brunello zum Verkosten, gut, das kann man schon dort investieren. Die Flaschenpreise sind aber jenseitig. Wenn schon Montalcino, dann besser in die Enoteca Dalmazio, die außerhalb des Stadtzentrums liegt, schauen. Dort hat FrauWEIN eine große Auswahl zu vernünftigen Preisen gefunden. Und das waren jetzt gleich zwei Tipps in einem.

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2. Essen am Bauernhof im Val d’Orcia

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Agriturismi gibt es in der Toskana ja mittlerweile auch schon ganz schön viele. Bei manchen kann man nur übernachten, manche bieten auch Küche für alle. Einen Bio-Bauernhof mit großartiger Küche hat FrauWEIN im Val d’Orcia, das für sich noch so etwas wie ein Geheimtipp ist, entdeckt: Podere il Casale bei Pienza. Nur über eine Schotterstraße erreichbar und nicht einmal mit dem GPS-Navi ganz einfach zu finden, aber die Anreise lohnt sich. Von ausgewanderten Schweizern liebevoll geführt, kann hier aus einem Mittagessen auf der Terrasse mit herrlichem Panoramablick schnell einmal ein Tagesausflug werden. FrauWEIN und HerrWEIN wollten jedenfalls nach dem Essen nicht so schnell wieder weg. Einziges Manko: Die hauseigenen Weine sind nicht unbedingt eine Offenbarung, für die Essensbegleitung und einen easy-drinking-Nachmittag reicht’s aber locker. Und nur die fallweise ankommenden Tagestour-Minibusse lassen erkennen, dass dieser Bio-Bauernhof doch nicht mehr so ganz Geheimtipp ist. Wer ganz sicher gehen will, ein Platzerl zu bekommen, sollte also vorher kurz anrufen. FrauWEIN fand aber auch bei ihrem Spontan-Besuch ein feines Tischchen unterm Olivenbaum.

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3. Abendsonne und Käse genießen in Pienza

Käse und Abendsonne, nicht unbedingt eine Kombination, die FrauWEIN spontan einfallen würde. Doch beim Besuch in der Käse-Hauptstadt des Val d’Orcia, das südöstlich von Siena liegt, hat FrauWEIN entdeckt, wie fein es sich dort abends flaniert. Rund um Pienza führt eine Stadtmauer. Im Ort kann man von Bars an der Mauer den Blick ins Tal und auf die sanften Hügeln genießen, spaziert man durch das Stadttor hinaus, führt der Weg an der Mauer direkt in die untergehende Sonne. Wenn das nicht romantisch ist! Wer will, kauft den Käse schon vorher und genießt ein Picknick an der Mauer. Und wer in Pienza noch nicht genug zu essen bekommen hat, der fährt noch nach San Quirico d’Orcia: Auch eine hübsche Altstadt mit wunderbaren Delikatessengeschäften, die viele Bio-Produkte führen. Pasta, Marmeladen, Eingelegtes, Gewürze, Wildschweinwürste und, und, und.

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4. Der Fleischeslust frönen in Panzano

Zugegeben, Dario Cecchini ist, vor allem bei amerikanischen Touristen jetzt nicht wirklich ein Geheimtipp. Er dürfte im Gegenteil in einem der großen englischsprachigen Reiseführern untergekommen sein, so viele Besucher aus Übersee wie er bei FrauWEINs Einkehr hatte. Aber der Fleischhauer ist zurecht beliebt. Nicht nur, weil er ein Entertainer ist, wie sich spätestens, wenn er mit zwei frisch und auf dem Feuer zur Perfektion gegrillten Bisteccas vor die Gäste tritt und brüllt: „To beef or not to beef?!“

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Sondern auch, weil der geschäftige Herr Cecchini sein Geschäft versteht. In gleich zwei Lokalen in Panzano im Chianti kocht er ausschließlich Fleisch auf. In beiden Lokalen gibt es jeweils ein fixes Menü. In der Oficina della Bistecca geht es, nona, vor allem um Steaks. Doch bevor die großen Stücke in verschiedenen Cuts auf den Tisch kommen, gibt es Beef Tartare, Carpaccio und noch ein paar andere Herrlichkeiten von der Kuh. Im Solociccia gleich auf der anderen Straßenseite wird es noch ein bisschen spezieller: Da kommt nämlich die Kuh von Kopf bis Fuß auf den Tisch, hier verarbeitet Dario im Menü so gut wie jedes Teil vom Rind. Gemüse und Beilagen gibt es sowieso zum Menü, den Grappa danach auch. Beim Wein setzt Cecchini auf einen einfachen Hauswein eines Freundes – und fordert seine Gäste ausdrücklich auf, doch ihren eigenen mitzunehmen. Das kostet nichts extra und empfiehlt sich sehr – zumal der Freund mit dem Hauswein eher kein großer Winzer mehr wird.

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5. Fleischgenüsse für zuhause aus Greve

Natürlich kann man auch bei Dario Cecchini in seiner Macelleria Fleisch zum Mitnehmen kaufen. Würste, Bisteccas, was das Herz begehrt gibt es in dem kleinen Geschäft. Doch der Spezialist um die Fleischeslust auch nach dem Urlaub noch stillen zu können, ist einen Ort weiter, nämlich in Greve. Die Antica Macelleria Falorni lässt das Herz jedes Fleischtigers schon beim Betreten höher schlagen. Die Prosciutto hängen von der Decke, Körbe über Körbe voll von Salsiccie, Finocchie und anderer Wurstspezialitäten füllen gleich mehrere Räume. Und hinter der Theke werden auch die großen Teile von Kuh und Schwein hübsch portioniert und auf Wunsch vakumiert. Zuerst hat sich FrauWEIN noch gewundert, als vor dem Geschäft ein Cabrio stand, der Kühlbox um Kühlbox in seinen winzigen Kofferraum schlichtete. Nach dem Besuch kann FrauWEIN nur einen Tipp geben: Nicht ohne ausreichend große Kühlbox anreisen. Kaum war das kiloschwere Bistecca zuhause auf dem Grill verarbeitet, wollte FrauWEIN gleich wieder Nachschub besorgen. Und wer schon einmal Pasta mit Falornis Salsiccia gemacht hat, will nie wieder andere.

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6. Bio-Weinmesse in Gaiole

Da hat FrauWEIN Glück gehabt: Ausgerechnet in ihrem letzten Toskana-Urlaub 2014 fand in Gaiole im Chianti die erste Bio Pride statt: Eine Messe von Biowinzern. Knapp 50 waren bei der Premiere dabei, von der nicht allzu viele etwas mitbekommen hatten. Leider gibt es für 2015 noch keinen Termin. Der Andrang war bei FrauWEINs Besuch angenehm überschaubar, und das, obwohl einige wirklich gute Weingüter vertreten waren. Zum Beispiel Badia a Coltibuono, Fontodi, Montevertine mit seinem unglaublichen Pergola Torte oder auch Castello dei Rampolla mit dem tollen Sammarco. Die meisten Winzer sind persönlich da, oder haben ihre Kellermeister geschickt, wie Castello dei Rampolla. Der ist praktischerweise Deutscher, FrauWEINs Italienisch-Kenntnisse sind ja leider nicht-existent, und erzählt ein bisschen vom Bio-Weintum in Italien. Das ist noch nicht so wirklich ausgeprägt, weshalb auch Castello dei Rampolla es nicht gerade an die große Glocke hängt, biozertifiziert zu sein. Dagegen gibt’s in Italien und bei Touristen, die sich nicht mit Wein beschäftigen, nämlich noch Vorbehalte. FrauWEIN mag’s kaum glauben. Was sich bei der Bio Pride oder im Chianti abseits des Weins empfiehlt: Pasta vom Produzenten S. Cristoforo aus alten Getreidesorten wie Kamut. Bessere getrocknete Pasta gibt’s höchstens noch in Apulien, von Benedetto Cavaliere. Auch Bio, eh klar.

7. Übernachten im Chianti. Mit Frühstück im Weinkeller.

FrauWEIN ist kein Fan großer Hotels, schicke Boutiquehotels, heimelige und hochwertig eingerichtete Agriturismi oder B&Bs mit persönlicher Betreuung und perfekter Ausstattung sind nach ihrem Geschmack. In der Toskana ist die Auswahl für FrauWEIN groß, im Chianti hat sie mit HerrnWEIN eine besonders feine Unterkunft gefunden: Podere Campriano in Greve. Elena führt das B&B mit ihren Eltern und nebenbei betreibt man hier auch noch ein Weingut – Bio und mit bestem Chianti, den FrauWEIN auch für zuhause gekauft hat. Die Zimmer sind liebevoll eingerichtet, mit dicken Steinmauern, antiken Möbeln und viel Platz.   Der Salzwasserpool im schönen Garten, hoch über Greve bietet beste Ausblicke, das Zentrum ist den Hügel hinunter zu Fuß erreichbar, das Frühstück mit viel Hausgemachtem ist köstlich – und wird im Weinkeller serviert.

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8. Eine urige Osteria bei Montepulciano

Allein das Essen ist ein Grund für eine Toskana-Reise. Ausgestattet mit dem Osterie d’Italia-Guide von Slow Food lassen sich besonders authentische Lokale entdecken. FrauWEIN vertraut dem Slow Food-Guide gerne, lässt sich aber auch gerne von ihren Unterkunftgebern etwas empfehlen. Ein besonders feiner Tipp findet sich ganz in der Nähe von Montepulciano, am anderen Hügel, sozusagen, in Montefollonico. La Botte Piena gleich hinter der Stadtmauer, ist eine Osteria ganz nach FrauWEINs Geschmack. Das Glas Prosecco kommt fast ungefragt auf den Tisch, die Weinkarte ist groß, die Preise machen Freude und das Essen – von Pasta bis Bistecca – war so toll, dass die WEINs trotz großem Angebot rundherum gleich zwei Abende hier speisten.

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9. Sportlich durch große Weingüter

Ornellaia, San Guido, Antinori: Wer die großen Weingüter der Toskana besuchen will, kommt an Bolgheri nicht vorbei. Dort in der Gegend, nah am Meer, wachsen einige der besten Reben. Und die kann man wunderbar erFAHREN – am besten so wie FrauWEIN per Rad. Die gut ausgeschilderte Tour führt von Donoratico vom Meer weg an den großen Weingütern vorbei bis hinauf nach Bolgheri. Dort reiht sich Vinothek an Vinothek, verkostet werden können alle gängigen Super Tuscans. Und danach geht’s die längste Zypressenallee der Toskana hinab, da rollt das Radl zum Glück ganz von allein. FrauWEIN hat den Besuch der großen Weingüter ausgelassen – 80 Euro für einen Kellerbesuch, wie bei Ornellaia, sind trotz Verkostung dann doch ein bissl happig. Wo es doch auch ein Top-Weingut zum wesentlich günstigeren Verkostungsbeitrag gibt. Womit wir bei Tip 10 sind.

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10. Tua Rita – großes Weingut, ganz privat

Redigaffi – für Weinkenner hat der Merlot aus der toskanischen Maremma Kultstatus. Ganz zufällig war FrauWEIN bei ihrem Toskana-Urlaub praktisch Tür an Tür mit dem Weingut Tua Rita, das Redigaffi produziert, untergebracht. Da sollte natürlich eine Kellerbesichtigung möglich sein. So einfach ist das bei Tua Rita nicht, das Weingut ist nur nach Voranmeldung und nur an wenigen Tagen zugänglich. FrauWEINs Charme hat aber überzeugt und so konnten FrauWEIN und HerrWEIN tatsächlich in Tua Ritas heilige Hallen. Für 20 Euro gibt es eine Privatführung für die WEINs, die nette Mitarbeiterin führt von den Weinbergen, durch den Keller und ins Stammhaus, in dem nicht nur der Verkostungsraum für normale Gäste untergebracht ist, sondern wo Frau Tua auch Exporteure ihrer Weine und andere Geschäftspartner offensichtlich fürstlich bewirtet. Im Keller prangt ein Gemälde an der Wand, vom selben Künstler, der auch die Etiketten entwirft.

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Rita Tua hat das Weingut erst in den 80ern mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Virgilio gegründet, damals war die Gegend am toskanischen Meer für Merlotanbau nicht gebräuchlich. Seit dem Erfolg von Redigaffi ist das anders. Großartig sind auch Tua Ritas Cuvées aus hauptsächlich Sangiovese, Giusto di notri und Perlato del Bosco, die FrauWEIN verkosten durfte. Unglaublich dicht und samtig, selbst die jungen Jahrgänge. Kaufen kann man Tua Ritas Wein am Weingut nicht – der Verkauf ist komplett ausgelagert und läuft über Händler. Einen Perlato del Bosco, 1999, hat HerrWEIN bei FrauWEINs Tipp 1 entdeckt. Und bei Tipp 4 haben ihn die WEINs ausgetrunken. Erlebnisse, die Grund genug für die nächste Toskanareise sind.

Der gesündeste Wein der Welt

Welchen Einfluss Wein auf die Gesundheit hat, darüber scheiden sich die Geister. Da gibt’s angeblich Studien, wonach ein Glas Rotwein am Tag das Herzinfarkt-Risiko senkt. Und dann gibt’s die Tatsache, dass Alkohol schädlich ist  – und der Wein durch seinen Zucker auch ganz schön Kalorien mit sich bringt.

FrauWEIN meint: In Maßen tut Wein w4l3XzY3 gut, schließlich fördert das Geschmackserlebnis auch das Wohlbefinden. Jetzt hat FrauWEIN aber erfahren, dass es durchaus auch gesunden Wein gibt – und den gesündesten Wein der Welt hat FrauWEIN gleich verkostet. Mit diesem Prädikat wurde nämlich der Riesling Federspiel Vom Stein vom Wachauer Weingut Nikolaihof ausgezeichnet – und zwar ganz offiziell vom deutschen Institut für Umwelt- und Humantoxologie. Die haben den Stresszustand im Wein anhand von pH-Wert, Redoxpotential und Leitfähigkeit gemessen – und der Nikolaihof-Tropfen hat von allen weltweit ????? getesteten Weinen das beste Ergebnis erzielt. Das ist zwar schon ein Zeiterl her, aber eine Bestätigung für den biodynamischen Zugang beim Nikolaihof, wo auf alle Kunstdünger, Pestizide etc. verzichtet wird und auch nach Mondphasen gearbeitet wird.

Dass der Geschmack dabei nicht leidet, hat ja zuletzt die erste 100 Punkte-Parker Bewertung Österreichs für die Riesling Vinothekfüllung 1995 bewiesen.

Aber auch der von FrauWEIN jetzt verkostete Riesling Vom Stein, Jahrgang 2006, kriegt von Parker eine Topbewertung von 95 Punkten. Und das auch nicht zu unrecht. Im Glas schöne goldgelbe Reflexe, in der Nase duftige Früchte und Lindenblüten und Honignoten. Sehr elegant, nicht aufdringlich, aber nachhaltig.

Am Gaumen dann Steinobst, Pfirsich, aber auch exotische Ankläge wie Banane, dann noch eine feine Mineralik und rieslingtypische Zitrusnoten.  Der Holzausbau macht sich mit feinen Vanilletönen bemerkbar, die aber die feinen, fast floralen Geschmacksnoten nicht überdecken. Wieder einmal ein Traumwein vom Nikolaihof – da hatten es die Folgeweine, die FrauWEIN bei einem Essen zu viert genoss, schon ziemlich schwer mitzuhalten, FrauWEIN hätte am liebsten noch eine Flasche vom Nikolaihof geöffnet.

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Meet the Winzer

Winzer „Meet & Greet“ – das klingt ganz nach einer Veranstaltung nach FrauWEINs Geschmack. Warum FrauWEIN erst kürzlich zum ersten Mal bei einem Meet & Greet, das im Pub Klemo jeden Monat steigt, war, ist ein Rätsel. Künftig wird FrauWEIN sicher öfter dabeisein – und dann vielleicht auch Teil der verschworenen Gemeinschaft sein, die sich da  am langen Tisch in der Vinothek so trifft. Denn anfangs schien es tatsächlich so, als wären FrauWEIN und Begleitung die einzigen, für die der Abend eine Premiere war. Machte aber nichts, die Frage, wo die Gläser zu holen sind, war schnell geklärt und FrauWEIN und Begleitung ergatterten auch noch den besten Platz am Tisch – nämlich dort, wo Georg Prieler durch die Verkostung einer ganzen Palette seiner Wein vom Weingut Prieler in Schützen beim Neusiedlersee führte.

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Und dass machte der Prieler-Sproß ganz famos: #204 Nicht nur den von Anfang an anwesenden Gästen, auch Nachzüglern machte er seine Weine  schmackhaft.

Wie etwa den Blaufränkisch Marienthal 2012 – die Lage fast so etwas wie eine Legende unter Weinkennern, am besten bekannt halt von Ernst Triebaumer. Der hat die Ruster Seite vom Mariental, Prieler hat seine Reben auf der Oggauer Seite und zur Unterscheidung dann auch ein „h“ im Tal. Der Muschelkalkboden ist aber der gleiche.

Beim Nachbarwinzer wurde Georg Prieler auch mit einer Kostprobe seines ersten by Marienthal – Jahrgang 2011 – vorstellig, wie er verriet. Ein Glück für den Prieler: Seine Arbeit stieß auf Wohlgefallen  – nicht zuletzt, weil der Prieler durchaus wusste, was der Wein wert ist. Für einen Marient(h)al muss FrauWEIN frutal schon ein bisschen tiefer in die Tasche greifen, dafür gibt’s aber auch was Besonderes.

Auch mit seinem Aufritt beim Meet & Greet sammelte der junge Prieler Punkte, hatte er doch weit mehr zu verkosten, als angekündigt. Zum Beispiel  zwei 2014er Fassproben: Chardonnay Sinner und Pinot Blanc Seeberg. Der Chardonnay ziemlich säurebetont, der Weißburgunder schon feingliedriger, mit einem Hauch Marillen und auch schön floral.

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Aber mit dem 2013er Pinot Blanc Leithaberg konnte der natürlich nicht mit. Das war wieder ein Pinot Blanc, wie ihn FrauWEIN mag. Kraft, aber keine Wucht, elegant, ein wenig Pfirsichnoten, aber auch florale Anklänge, sehr gut.

Dass der Marienthal unter Prielers Roten hervorstach, ist wohl kein Wunder. Da ist wirklich ein großer Wein gelungen. Drei Jahre war er im Holzfass, jetzt zeigt er sich trotzdem schon wunderbar ausgewogen: Beerennoten, aber auch ein wenig Mon Chérie-Kirsche, runde, satte Tannine, langer Abgang. Prieler selbst sieht 2012 als „einen der charmantesten Blaufränkisch-Jährgänge“.

Dass der Blaufränkisch Goldberg 2011, von Schieferböden, zweiter Favorit des Abends war, ist auch keine Überraschung. Der war immerhin bis zum ersten Marienthal Prielers Visitenkarte im Blaufränkisch-Segment, das 80 Prozent des Prielerschen Angebots ausmacht: Dicht, trotzdem klar im Geschmack, dunkle, satte Farbe, ausgewogen, mit feinen Brombeernoten. Ein Wein, den die Prielers nur in Jahren mit besten Trauben abfüllen. Hoffentlich bald wieder.

Und womit der Prieler FrauWEIN und weibliche Begleitung immer glücklich macht ist der Rosé. Den haben FrauWEIN und Begleitung schon neben John Malkovich getrunken, ist schon ein paar Jahre her, aber der Wein seither in bester Erinnerung. Die trügt nicht: Auch der Rosé vom Stein, ein Cuvée aus Blaufränkisch und Merlot, ist im 2014er Jahrgang wunderbar elegant und frisch. Gerade richtig für das Jubiläumsjahr, 2004 hat der Prieler nämlich den ersten Rosé gemacht. Das Jubiläum wäre doch ein Anlass, den Wein mal MIT John Malkovich zu trinken. Vielleicht ist er ja bald mal wieder in Wien…

50 Shades of Gold

FrauWEIN hat es ja schon angekündigt, zur Feier der ersten 50 Facebook-Likes muss ein besonderer Wein her. HerrWEIN hat bei der Auswahl ein goldenes Händchen bewiesen. Das Etikett des 1998er Chardonnay vom Weingut Bründlmayer aus dem Kamptal war zwar schon ordentlich zerwutzelt. Der Wein allerdings war in Höchstform.

Im Glas sattes Gold – 50 shades of gold gar mit FrauWEINs Fantasie – in der Nase Aroma pur. Reife exotische Früchte, ein ganzer Obstkorb mit Ananas und ein bisschen Zitrus springt FrauWEIN da entgegen, dann noch Karamellnoten – macht der Lust aufs Kosten. Und ja, der schmeckt auch so gut, wie er riecht. Die Früchte breiten sich am Gaumen aus, fast marzipanig, schmelzig umschmeichelt dieser reife Tropfen die Kehle. Keine hohe Säure, aber auch keine pickige Süße – der schmeckt auch HerrnWEIN und den Gästen hervorragend.

Der Willi Bründlmayer zeigt wieder einmal, dass er weiß, wie man langlebige Weine macht. FrauWEIN hat schon so einiges von ihm probiert und findet besonders seine Lagenweine nach ordentlicher Reifung großartig. Die jungen Frischen sind ja auch ganz gut, herausragend ist der Bründlmayer aber eben bei den Gereiften.

Die Latte für die nächsten Feiermomente liegt halt in dem jungen Jahr jetzt schon ganz schön hoch. Da wird HerrWEIN seinen Keller ordentlich durchstöbern müssen, um das toppen zu können. FrauWEIN freut sich schon!

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