Der Stoppelgeld-Boom: BYO wird salonfähig

Geradezu hymnisch und trotz des noch jungen Jahrs schon als DIE Eröffnung 2015 wird derzeit das neue Wirtshaus von Spitzenkoch Christian Petz gelobt. Petz im Gußhaus steht schon fix auf FrauWEINs ToDo-Liste für die nächsten Wochen – wenn denn ein Tisch zu kriegen ist. Der Hype liegt vor allem an der Petz’schen Küche, die FrauWEIN am Wiener Badeschiff durchaus genossen hat. Doch auch Petz‘ Getränkepolitik lässt die Kritiker jubeln: Denn auch im Gußhaus sagt Petz: Für 15 Euro Stoppelfeld kann jeder Gast seinen eigenen Wunschwein mitbringen.

BYO, als dieses Kürzel bei der Eröffnung des Badeschiffs an der Kreidetafel am Eingang prangte, da konnten viele in Österreich wenig damit anfangen. FrauWEIN kannte das „bring your own“-Prinzip schon aus Australien: Dort haben viele Lokale keine Lizenz zur Alkoholausschank, dass Gäste ihren Wein zum Essen selbst mitbringen, ist da ganz normal.

Petz mag in Wien der Wegbereiter der BYO-Politik sein, allein ist er aber damit längst nicht mehr. FrauWEIN war selbst überrascht, wie viele Lokale mittlerweile ganz selbstverständlich auf das Modell Stoppelgeld setzen. In Wien ist das zum Beispiel das kleine, feine Restaurant Engel von Una Abraham oder das Mercado, die Lateinamerika-Halle im früheren Indochine. Aber selbst haubengekrönte Spitzenrestaurants mit beeindruckenden Weinkellern sind für Genießer, die halt genau die eine Flasche aus genau dem  einen Jahr trinken wollen, offen, was BYO angeht. Der Preis ist dabei oft Verhandlungssache und nicht jedes Lokal wirbt gleich so offensiv für das Modell „Gast bringt Wein“ wie der Meister Petz. FrauWEIN findet aber, wenn man Vorlieben für einen bestimmten Wein hat oder an einem Abend einen ganz besonderen Tropfen genießen will, dann lohnt es sich auf jeden Fall, beim Restaurant der Wahl freundlich nachzufragen. FrauWEIN hat bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht.

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